Museum in Csaterberg bei Kohfidisch (Burgenland)

 
 

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Versteinerte Hölzer HAUPTSEITE

 
 

 

 
Im südlichen Burgenland befindet sich am Csaterberg nahe Kohfidisch eine der bedeutendsten Fundstellen fossiler Hölzer in Österreich. Die zum Teil kompletten Querschnitte von versteinerten Eichen usw. weisen eine hervorragende Qualität auf und zählen zu begehrten Objekten in jeder Sammlung an versteinerten Hölzern.

Das im Jahr 2004 eröffnete Steinmuseum (untergebracht im GH Holzer am Csaterberg und täglich geöffnet von 8 bis 20 Uhr) gibt einen repräsentativen Einblick in die Entstehungsgeschichte der fossilen Hölzer und die Funde aus dieser Region.

Blick in das kleine, aber feine Steinmuseum am Csaterberg

Besonderheit: opalisierte Wurzel in Matrix

das größte komplette bzw. beste Stück der Sammlung: ein herrlicher Stamm

                            Bilder von meinem Besuch des Museums am Csaterberg im November 2008

 

NATURWISSENSCHAFTLICHE SCHÄTZE - EIN BEITRAG ZUR GEOLOGIE UND PALÄONTOLOGIE DER CSATERBERGE
(Beitrag von Pfarrer Mag. Stefan Raimann)

Die beiden Csaterberge bei Kohfidisch, Hoch- und Klein-Csaterberg genannt, bieten dem Besucher neben ausgezeichneten Weinen und Begegnungsmöglichkeiten mit einem sehr gastfreundlichen und offenen Menschenschlag auch eine geologische/gesteinskundliche Besonderheit. Dabei sind diese Namensgebungen irreführend, zumal der Klein-Csaterberg mit 365 m höher ist, als der Hoch-Csaterberg mit 341 m. Das Oberflächengestein des Hoch- und Klein-Csaterberges besteht fast ausschließlich aus Süßwasseropal in verschiedensten Farbnuancen, wodurch diesem Vorkommen zumindest europaweit ein besonderer Stellenwert zukommt.

Was den Weinbauern seit Jahrhunderten die Bodenbearbeitung erschwert, bietet Wissenschaftlern und Hobbysammlern ein hochinteressantes "Fundparadies" von ca. 1 km² Ausdehnung. Bis zum heutigen Tag kann aber bezüglich der Entstehung und des Alters der Opaldecke, welche eine Mächtigkeit von einigen Metern erreicht, selbst von Fachleuten keine befriedigende Antwort gegeben werden. Die vorliegenden wissenschaftlichen Publikationen sind teilweise widersprüchlich und stellen sehr gewagte und nicht fundierte Überlegungen an, sodass eine neue Bearbeitung dieses Vorkommens sehr dringlich wäre. Mit Sicherheit kann nur gesagt werden, dass zur Entstehung eines solchen Gesteins große Mengen konzentrierter Kieselsäure vorhanden gewesen sein müssen. Das Alter kann nur schätzungsweise mit ca. 5 Millionen Jahren angegeben werden.

Zu den wissenschaftlich wertvollsten Funden zählen die vielfältigen opalisierten Hölzer, von denen ich seit 1993, vor allem in meiner zweijährigen Kaplanszeit in Kohfidisch (1995 - 1997), einen repräsentativen Querschnitt zusammentragen konnte. Zur Zeit umfasst die Sammlung an die 600 Holzversteinerungen von einigen Zentimetern Größe bis hin zu Stücken von 20 kg. Eine präzise Bestimmung dieser Hölzer wäre nur anhand von aufwendigen Dünnschliffen möglich. Bei den meisten Hölzern dürfte es sich wohl um versteinertes Eichenholz handeln, dem nicht nur eine paläobotanische, sondern auch eine historische Bedeutung zukommt. Versteinerte Hölzer wurden in diesem Gebiet nämlich schon vor 400 Jahren von dem großen Botaniker Carolus Clusius aufgesammelt und in seinem Werk "Rariorum plantarum historia" (erschienen 1601 in Antwerpen) als Zerreiche (Quercus cerris) beschrieben. Die erste genaue Bestimmung eines Lithoxylons (versteinerten Holzes) in "Österreich" (damals Ungarn) ist auf Clusius zurückzuführen. Einzelne Holzopale von dichter Konsistenz eignen sich vorzüglich für den Cabochonschliff und stellen in Gold oder Silber zu Schmuckstücken gefasst kostbare Unikate mit einem "Stück paläontologischen Burgenlandes" dar. Unschwer sind im Opal an tierischen Versteinerungen verschiedene Schneckensteinkerne zu finden. Einige in der Opalschicht gesammelte Knochenfragmente konnten einem elefantenähnlichen Rüsseltier zugewiesen werden (Dinotherium oder Mastodon). Weiters sind auf den Csaterbergen als Seltenheiten grüner Süßwasseropal, Dendritenopal, schön gezeichneter Landschaftsjaspis, Feueropal und als Neufund Glasopal (Hyalit) auffindbar.

 

Infos: http://www.kulturburgenland.at/burgen/db/107