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Tasmanien-Übersichtsseite

Maria Island National Park

Auf Maria Island, die 1971/72 zum Nationalpark erklärt wurde (115,5 km², davon Landfläche 96,7 km²), finden sich neben spektakulärer Landschaft und seltenen Tieren auch zahlreiche Zeugnisse der Geschichte.

Lange bevor europäische Entdecker in diese Region der Welt kamen, besiedelten Aborigines vom Stamm der Tyreddeme die Insel. Der Entdecker Abel Tasman benannte die Insel 1642 nach Maria van Diemen, der Frau des Generalgouverneurs von Niederländisch-Ostindien Anton van Diemen.

Maria Island wurde im frühen 19. Jahrhundert von Wal- und Robbenfängern besiedelt und von den Engländern in den Jahren 1825 bis 1832 als Strafkolonie genutzt. Der Italiener Diego Bernacchi pachtete die Insel 1884 für einige Zeit, ließ eine Zementfabrik bauen und versuchte Wein anzubauen. Er gründete eine Siedlung mit zeitweise bis zu 250 Einwohnern, Schule, Post und Geschäften. Das Unternehmen scheiterte aber schon 1892. Nur mit der Zementfabrik war kein Auskommen möglich und Bernacchi kehrte 1886 über Melbourne zurück nach London. Im Jahre 1925 versuchte er sich ein zweites Mal. Seine Ideen, auch von Tourismus, waren allerdings seiner Zeit voraus und er scheiterte 1930 endgültig. Nach dieser zweiten Periode der Industrialisierung wurde Maria Island von einigen Farmer-Familien besiedelt. Aus dieser Zeit stammen auch einige Ruinen von ehemaligen Farmhäusern auf der Insel. Das Ende kam 1971, als die tasmanische Regierung begann, das Land aufzukaufen und in einen Nationalpark zu wandeln. Heute ist die Insel nicht mehr dauerhaft besiedelt und beherbergt meist nur in den Sommermonaten eine kleine Gruppe Ranger und Touristen.

 

Fossil Bay

In der Fossil Bay, an der Nordküste von Maria Island, befinden sich große Steinblöcke und Felswände, die mit abertausenden versteinerten Muscheln und Meeresschnecken übersät sind, die Fossil Cliffs.

Als der Naturforscher u. Tierfilmer David Attenborough 1979 für die Dreharbeiten zu seiner Dokumentations-Serie "Life on Earth" zu den Fossil-Klippen auf Maria Island kam, war er begeistert vom unvorstellbaren Umfang des fossilen Materials.

aus den fossilen Muschelbänken wurde tatsächlich Zement gewonnen ..... - schade um dieses paläontologische Relikt!

 

Faszinierend ist die Tierwelt der Insel: eine enorme Anzahl von Forester-Kängurus, Wallabys, Filandern (engl. Pademelon), Cape-Barren-Gänsen, Schnabeligeln und Wombats bevölkert die Insel. Das gesamte Gras der Insel ist von den Tieren bis zur Narbe abgefressen. Die überwiegend dämmerungsaktiven Tiere sind kaum menschenscheu und kommen dem Menschen teilweise auch von alleine sehr nahe. Ansonsten wird die Insel zudem von einer Vielzahl von Vogelarten, allen drei auf Tasmanien vorkommenden Schlangenarten und noch einigen anderen Tierarten bewohnt. Auf Maria Island kommt auch noch die Tasmanien-Schleiereule vor, die mit einer Körpergröße von bis zu 55 Zentimetern die größte aller Schleiereulen ist.

Cape-Barren-Gans

 

Wombats begegneten uns auf unseren Wanderungen auf der Insel ....

Diese Tiere sehen aus wie Murmeltiere mit dem Kopf eines Koala-Bären, zählen jedoch auch zu den Beuteltieren. Es handelt sich um höhlengrabende Pflanzenfresser mit bärenähnlichem Aussehen. Wombats erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 70 bis 120 Zentimetern und ein Gewicht von 20 bis 40 Kilogramm. Weibchen haben einen nach hinten geöffneten Beutel, sodass dieser bei der Bauaktivität nicht mit Erde vollgeschaufelt wird. Es wird fast immer nur ein Junges aufgezogen. Der Nachwuchs wächst sechs bis acht Monate lang im Beutel heran und bleibt dann noch etwa ein Jahr in der Nähe der Mutter.

Bemerkenswert ist bei den Wombats das unter den Beuteltieren einzigartige Gebiss, das Ähnlichkeiten mit dem der Nagetiere aufweist.

 

 

Unsere Tour auf die Insel hätte beinahe ein frühes Ende gefunden, weil das kleine Schiff Richtung Maria Island völlig überbucht bzw. eine Rückfahrt am selben Tag dadurch unmöglich war. - Pete Lingard (Nationalpark-Ranger u. zufällig in Triabunna anwesend...) meinte an der Schiffsanlegestelle, wir sollen einfach mitkommen: wir wären seine Gäste!

Und so war es: angekommen auf der Insel brachte er uns in sein Haus auf Maria Island, kochte für uns und unternahm mit uns noch eine nächtliche Erkundungstour (mit Scheinwerfern) auf der Insel, um Wildtiere beobachten zu können. - Was für ein Erlebnis!!

 

Ein weiterer Gast Pete´s an diesem Abend war Gordon Miller aus England - Präsident der Internationalen Ranger Federation.

nächtlicher Erkundungstrip nach dem Abendessen

 

Wenige Kilometer südlich der Schiffsanlegestelle von Darlington sind die Painted Cliffs gelegen. Sie sind mit Sicherheit eines der Highlights der Insel. Eisenhaltiges Wasser hat den ehemals weißen Kalkstein mit rötlichen bis gelblichen Färbungen versehen. Die Felsen selbst sind heute vom Meer unterspült und nur bei Ebbe problemlos zu besichtigen. - Ein Einzigartiger und unglaublich schöner Küstenabschnitt!

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschiednehmen von Pete & der wunderbaren Insel Maria Island

 

 

WAS für ein herrlicher Abschluss unseres Tasmanien-Urlaubs!  :o)

Überall trafen wir auf der Insel nette und hilfsbereite Menschen: was will man mehr?