EucomisSchopflilie, Ananasblume Familie: Liliaceae (Liliengewächse) Die Gattung Eucomis stammt ursprünglich aus Südafrika, wo sie auf feuchten Berghängen in über 1.000 m Höhe wächst. Angeblich wurden die ersten Eucomis-Zwiebeln vor ungefähr 200 Jahren vom englischen Gärtner John Graefer nach Europa eingeführt. Das Interesse an diesen ungewöhnlichen und pflegeleichten Sommerblühern steigt zunehmend. Mittlerweile werden sie auch in ihrer südafrikanischen Heimat als besonders schöne Pflanzen mit großem Zierwert geschätzt, sowohl im Garten als auch als langlebige Schnittblume, die an einem kühlen Standort etwa zwei Wochen lang blüht. Einige Eucomis-Arten sind in Südafrika auch ein Heilmittel, das gegen Rheuma und Rückenschmerzen helfen soll. Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Pflanzen tatsächlich entzündungshemmende Substanzen enthalten. Die Schopflilien sind mit den übrigen großen oder kleinen Ziergräsern bekannt geworden. Die länglichen, tiefsitzenden Blätter weisen sie als Liliengewächs aus. Diese Pflanzen entwickeln sich aus unterschiedlich großen Zwiebeln und weisen einen hohen Schaft bis 60 cm aus. Die einzelne Blüte wird nur bis zu 1,2 cm breit, sie entwickeln sich aber aus hohen und dicht gedrängten Trauben. Die Blütezeit der Schopflilien ist ab Juli oder August bis in den Spätherbst (je nach Art und Sorte unterschiedlich). Die günstigste Vermehrung ist die aus den Brutzwiebeln. Eine kleinwüchsige Besonderheit möchte ich etwas näher vorstellen: Eucomis vandermerwei ‘Octopus’ Als Spätblüher im Zwiebelsortiment wurde Eucomis vandermerwei ‘Octopus’ vorgestellt. Das aus Südafrika stammende Liliengewächs wird durch sein außergewöhnliches Erscheinungsbild zu einem Blickfang. ’Octopus’ ist eine eher zwergige Art und eignet sich daher auch gut zur Kübelbepflanzung. Neben der attraktiven Blüte, die wie eine kleine Ananas aussieht und dem Namen Schopflilie alle Ehre macht, wirkt das grün-braun gezeichnete Laub. Eucomis bevorzugt einen warmen, sonnigen Standort. Sie ist zwar anspruchslos, aber bei uns nicht ausreichend frostfest. Ideal ist daher die Kultur als Kübelpflanze mit frostfreier Überwinterung. Dazu legt man die etwa taubeneigroße Zwiebel in eine Mischung aus Weißtorf und Quarzsand. Das Substrat sollte zwar nie ganz austrocknen, aber bei Staunässe verfault die Zwiebel. Anfangs werden die Zwiebeln überhaupt nur sehr sparsam, später, wenn der Laubschopf austreibt, dann etwas kräftiger gegossen. Ein sonniger Standort (eventuell mit leichter Schattierung zur Mittagszeit) wird empfohlen. Ich bekam eine Zwiebel von Eucomis ‘Octopus’ im Frühjahr 2009 von einem Sammlerkollegen aus Guernsey (Kanalinseln) und schnell entwickelte sich dieses außergewöhnliche Pflanzchen zu einem absoluten „Hingucker“ in meinem Bonsaigarten. Dieser Artikel erschien in der BONSAI ART 101 |